Am 4. und 5. November 2024 feierten das Smart Data Solution Center Baden-Württemberg (SDSC-BW) und das Smart Data Innovation Lab (SDIL) ihr zehnjähriges Bestehen im großen Rahmen: Die Smart Data Innovation Days führten über hundert Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft aus ganz Deutschland zusammen, um sich über Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI) auszutauschen. Das Ziel der Tage?
- Den Wissenstransfer von datengetriebenen Technologien nachhaltig weiter fördern,
- Teilnehmenden neue Potenziale für (KI-) Lösungen im eigenen Unternehmen bewusst machen,
- wertvolle Vernetzungsmöglichkeiten bieten und
- innovative Lösungen anhand konkreter KI-Projekte aufzeigen.
Das zweitägige Event im ZEISS Innovation Hub @KIT am Campus Nord des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bestand aus einer abwechslungsreichen Mischung aus Keynotes, Erfahrungsberichten und interaktiven Sessions.
Inspirierende Erfolgsgeschichten aus der Praxis
Ein Schwerpunkt des Events lag auf der Vorstellung innovativer und vielfältiger Daten- und KI-Praxisbeispiele,
- wie etwa von Helen Landhäußer (Mader GmbH), die den Wandel von einem KMU hin zu einem digital orientierten Start-up skizzierte,
- oder Dr. Maria Radzimanowski (DigitalAgentur Brandenburg GmbH), die erläuterte, wie „Leichte Sprache“ die Verständlichkeit und Barrierefreiheit in der Verwaltung verbessern kann,
- oder von Dr. Jan Zipp (KI-Allianz) zur KI-Landschaft Baden-Württemberg,
- oder Dr. Alessandro Becciu (Nuraxys GmbH) und Matthias Tschöpe (DFKI), die durch automatisierte Erkennung von Gewalt die Fahrgastsicherheit in autonomen Shuttles erhöhen,
sowie zahlreiche weitere spannende Projekte.
Neu gegründeter Verein SDSC e.V. für nachhaltigen Forschungstransfer
Ein weiteres Highlight war die Vorstellung des neu gegründeten Smart Data Solution Center e.V. (SDSC e.V.), der die langjährige Arbeit des SDSC-BW fortführt. Der Verein verfolgt das Ziel eines nachhaltigen Forschungstransfers sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen konsequent weiter. Außerdem bleibt die Aufklärungsarbeit für die Öffentlichkeit ein zentraler Bestandteil seiner Aufgaben. Sein Angebot richtet sich sowohl an Unternehmen – von Start-ups über Mittelständler bis hin zu Großunternehmen – als auch an Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Studierende und Privatpersonen. Ziel ist es, Unternehmen und Forschungseinrichtungen auch nach dem Ende der zehnjährigen Förderphase der Projekte SDSC-BW und SDIL zu ermutigen, Teil eines starken Netzwerks zu werden, das nachhaltige und ethische Innovationen fördert.
Dazu gab es an beiden Tagen vielfältige Anknüpfungspunkte durch Vorträge des Vorsitzenden Michael Vetter (Gründer iodata GmbH) sowie der Gründungsmitglieder. Aus dem Kreis der Gründungsmitglieder stellten sich zudem KI-Expertinnen und -Experten für das „Speeddating“ zur Verfügung. Hier erhielten die Teilnehmenden die Gelegenheit, mit ebensolchen Expertinnen und -Experten in kurzer Zeit Kontakte zu knüpfen und spezifische KI-Anwendungsmöglichkeiten für ihre individuellen Herausforderungen zu besprechen. Zu den Ansprechpartnern vor Ort zählten darüber hinaus die vier deutschen KI-Servicezentren – WestAI, hessian.AI, KI-Servicezentrum Berlin-Brandenburg und KISSKI –, sowie die offiziellen Forschungspartner des SDIL: das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Forschungszentrum Jülich und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Weitere Partner, wie SAP, Software AG und IBM, unterstützten aus der Industrie.
Hochmoderne Infrastruktur für KI-Innovationen
Die Tage boten spannende Einblicke in die wissenschaftliche Welt hochmoderner Technologien, und wie sich diese in die Praxis überführen lassen. Die Eröffnungsrede von Prof. Dr. Michael Beigl (KIT) stimmte auf die Veranstaltung ein und beleuchtete die Zusammenarbeit der Unternehmen auf Bundesebene mit den deutschen KI-Servicezentren, dem SDSC-BW und dem SDIL. Florian Kieser (hessian.AI) stellte hierbei die vier deutschen KI-Servicezentren genauer vor. Dominik Wolfschläger (WestAI) betonte im Folgenden, wie solche Forschungskooperationen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen steigern könnten. Die deutschen KI-Servicezentren gaben spezifische Einblicke in innovative Anwendungsfelder und die Nutzung leistungsstarker KI-Supercomputer. Diese bieten die notwendige Rechenkapazität, um Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte und Services zu unterstützen und Innovationen voranzutreiben.
Projekte und Technologien zum Anfassen
Die positive Rückmeldung des Publikums machte deutlich, wie wichtig der Zugang zu leistungsstarken KI-Infrastrukturen und wie groß der Bedarf an individueller Beratung und Unterstützung für die deutsche Wirtschaft sind. In der abschließenden Keynote von Prof. Dr. Julian Kunkel (KISSKI) wurde deutlich, dass die deutschen KI-Servicezentren eine wichtige Rolle spielen, um KI-Innovationen nachhaltig in der deutschen Wirtschaft zu verankern. Dr. Andreas Wierse (Sicos BW GmbH) verabschiedete die Teilnehmenden und betonte die weitreichenden Möglichkeiten, die sich Unternehmen durch die Nutzung dieser innovativen KI-Angebote erschließen. Speziell für kleinere und mittlere Unternehmen bedeutet die Möglichkeit, auf leistungsstarke Rechenkapazitäten zurückzugreifen, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Durch eine Kooperation mit dem SDSC e.V. können Unternehmen Rechenleistung nutzen, die sonst nur großen Firmen vorbehalten wäre, und so ihre eigenen KI-Projekte realisieren.
Unabhängig vom Event gilt: Interessierte Unternehmen können sich auch weiterhin an die SICOS BW GmbH wenden, um eigene Innovationsideen mithilfe der bewährten KI-Services des SDIL umzusetzen. Mit derlei spannenden Projekten werden deshalb auch 2025 die Smart Data Innovation Days in die nächste Runde gehen. Hinweise dazu finden Sie in Kürze unter Events.